Vor einigen Jahren erklärte Lady Gaga in einem Interview mit der Zeitschrift SPEX, dass sie ihre Musik und ihre Kunstfigur nicht ganz alleine gestaltet, sondern dabei täglich von knapp zwanzig Mitarbeitern unterstützt wird. Dass Popstars mit Maskenbildnern, Friseuren, Garderobieren und Gesangslehrern arbeiten, ist weder neu noch überraschend, doch im Gespräch betont sie, dass ihre Mitstreiter keinesfalls nur ihr Hofstaat sind, sondern jeder einzelne zum „Gaga“-Konstrukt beiträgt. Ohne Frage ist das Musikmachen nur ein kleiner Teil ihres Businessmodells, denn Verträge mit Getränkeherstellern und sozialen Medien sind bekanntlich einträglicher als Plattenverkäufe. (Es ist kein Geheimnis, dass es der Musikindustrie schlecht geht und sie mit allen Mitteln versucht, sich neu zu erfinden.) Natürlich sind nicht alle Musiker so erfolgreich wie Lady Gaga – viele müssen gleichzeitig als Roadies, Webmaster und Manager auftreten, manche betreuen sogar selbst den Merchandising-Tisch nach dem Konzert.
All dies mag die Verfassung von Musikern zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschreiben, doch was lässt sich über Komponisten sagen, die längst tot sind? Sind sie für ihr Nachleben verantwortlich? Wie denken Geister über ihr öffentliches Image? Sicherlich versteht niemand Beethoven und seine ästhetischen Verdienste so gut wie Milan Kundera. Sein eigener Vater war Komponist, und er selbst versuchte, in seiner Jugend zu komponieren. Er hat erklärt, dass die Struktur seiner siebenteiligen Romane von den sieben Sätzen aus Beethovens 14. Streichquartett, op. 131, abgeleitet ist (siehe hierzu Die Kunst des Romans, 1986, oder Verratene Vermächtnisse, 1993) und dass er der Polyphonie seiner Geschichten und Figuren besondere Aufmerksamkeit schenkt. In seinem Roman Die Unsterblichkeit (1990) beschäftigt er sich aber auch ausführlich mit dem Phänomen des künstlerischen Nachlebens. Hierfür stellt er sich ein Treffen zwischen Goethe und Hemingway vor, die über das Problem der Unsterblichkeit diskutieren (also den Verlust der Kontrolle über ihre posthume Biografie). Wer tot ist, erfährt nicht mehr, was seine „Nachlassverwalter“ mit ihm anstellen. Er kann sich sein von Medien und Werbung kolportiertes Bild nicht mehr selbst aussuchen. Genauso wenig kann er irgendwelche Biografen davon abhalten, alberne Anekdoten zu erzählen. Unsterblichkeit sollte eigentlich eine Ehre sein, kann für den Verstorbenen aber auch unangenehm ausfallen.
Mit Beethoven verbinden wir das Bild einer gequälten Seele. Ob in Kunstwerken oder den Illustrationen auf den Hüllen der historischen Deutsche-Grammophon-Platten, wird er von Malern und Grafikern gerne mit zerzausten Haaren und angespannter Miene dargestellt. Künstlerische Schöpfung als Leidensprozess. Ein Beispiel dieser Darstellungsweise ist ein Gemälde von Joseph Karl Stieler aus dem Jahr 1820, und auch die Bronzebüste Antoine Bourdelles aus dem Jahr 1902 vermittelt einen ähnlichen Eindruck. (Vincent Van Gogh mag es zwar aufgrund seines abgeschnittenen Ohrs ähnlich ergehen, doch das hat er letztlich sich selbst und seinem Porträt aus dem Jahr 1889 zuzuschreiben.) Selbst wer seine Musik noch nie gehört hat, erkennt Beethoven in diesen Porträts wieder. Er ist gleichermaßen Schöpfer und Abbild, auch wenn er keinen Einfluss darauf hat, was seine Bewunderer mit ihm anstellen.
Kundera evoziert Beethoven wiederholte Male in seinem Bestseller Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1984). Die Romanfiguren sind von seiner Musik umgeben (Teresa verliebt sich in Tomas, während das Radio im Restaurant Beethoven spielt), der Satz „Es muss sein!“ aus Beethovens letztem Quartett, op. 135, wird zum Leitmotiv von Tomas’ Schicksal, und Beethoven selbst erscheint am Ende des Romans, hilflos und frierend, als „mürrischer Mann mit einer unglaublichen Mähne, der mit tiefer Stimme sagt: ,Es muss sein!‘“ Kunderas Roman ist zweifellos eine der schönsten künstlerischen Hommagen an den großen deutschen Komponisten, weil es ihn in all seinen Aspekten heraufbeschwört: durch seine Musik, durch seine Philosophie, durch seine Erscheinung. Melodien, Vorstellungen und der Komponist selbst fließen in die Erzählung ein. Im gleichen Buch äußert Kundera auch seine zahlreichen Überlegungen zum Kitsch, oft in Form von Variationen (noch ein musikalisches Motiv). Dazu gehört die folgende Definition des Begriffs, der zumeist als Synonym für „unecht“, „knallig“ oder „billig“ verwendet wird: „Im Reich des Kitsches herrscht die Diktatur des Herzens. Das durch den Kitsch hervorgerufene Gefühl muss allerdings so beschaffen sein, dass die Massen es teilen können. Deshalb kann der Kitsch nicht auf einer ungewöhnlichen Situation beruhen, sondern nur auf den Urbildern, die einem ins Gedächtnis geprägt sind: die undankbare Tochter, der verratene Vater, auf dem Rasen rennende Kinder, die verlassene Heimat, die Erinnerung an die erste Liebe. Der Kitsch ruft zwei nebeneinander fließende Tränen der Rührung hervor. Die erste Träne besagt: wie schön sind doch auf dem Rasen rennende Kinder! Die zweite Träne besagt: wie schön ist es doch, gemeinsam mit der ganzen Menschheit beim Anblick von auf dem Rasen rennenden Kindern gerührt zu sein! Erst diese zweite Träne macht den Kitsch zum Kitsch.“ Wenn ich mir Max Klingers Beethoven-Skulptur aus dem Jahr 1902 anschaue, empfinde ich sie tatsächlich als besonders kitschig. Die imposante Statue wurde ursprünglich für die Wiener Secession konzipiert, wo sie zusammen mit dem berühmten Fries von Gustav Klimt zu sehen war. Heute befindet sie sich im Museum der bildenden Künste in Leipzig, wo ihr ein ganzer Raum gewidmet ist. Der Komponist erscheint halbnackt auf einem massiven Thron sitzend, den Unterleib mit einem großen Tuch verhüllt, von einem Adler ängstlich beäugt. In einem Brief an Kurt Martens aus dem Jahr 1906 schreibt Thomas Mann über die Statue: „Das ist ein Held.“ Doch ich frage mich, was Beethoven von dieser Arbeit gehalten hätte. Wäre er mit dieser Darstellung einverstanden gewesen? (Lady Gaga, die gewiefte Unternehmerin, leitet dagegen ein ganzes Team, in dem sie sich die „künstlerische Leitung“ vorbehält.) Klingers Skulptur ist die Inkarnation von Kitsch – der gleiche Kitsch, um dem es auch im Werk von Jeff Koons geht. Sie ist kitschig aufgrund ihrer Formen und Materialien, aber vor allem auch, weil sie dem Betrachter eine bestimmte Vision aufzwängt, nach deren Ansicht er Beethovens Musik nie mehr mit den gleichen Ohren wird hören können.
Vielleicht liegt genau hierin die ganze Bedeutung der Ausstellung Welcome to #bebeethoven: Die 12 Fellows haben sich nicht mit dem Image des Komponisten beschäftigt, sie haben sich ihm wegen seiner Musik genähert, nicht wegen seiner Unsterblichkeit. Hätte Beethoven all diesen Darstellungen seiner Person entsprechen wollen? Wir wissen, dass ihn die Krankheit lange Zeit seines Lebens begleitete und dass er unter ihr litt, aber muss dieser Schmerz jedem seiner Porträts eingeschrieben sein? Inwiefern sind bildende Künstler für sein Nachbild verantwortlich? Sicher ist, dass er sich über das Gebiet der Musik hinaus zu einer historischen Persönlichkeit, einer literarischen Figur, einer Ikone entwickelt hat. Wenn wir also nun den 250. Jahrestag seiner Geburt feiern, scheint es mir wichtig, nicht nur seine Meisterwerke und sein Erbe zu berücksichtigen, sondern auch seinen Geist und die durch zweieinhalb Jahrhunderte Geschichte bedingte Veränderung unserer Sicht auf ihn. Wir sollten niemals vergessen, dass Beethoven (wie viele andere auch) zu seiner Zeit kontrovers bewertet wurde. Er musste gleichermaßen gegen die Krankheit und gegen reaktionäre Kritiker kämpfen. Tatsächlich steht seine Lebensgeschichte stellvertretend für die vieler Wegbereiter, Pioniere und Avant-Garde-Künstler, die es wagten, die etablierte Ordnung in Frage zu stellen. Aber was gestern noch experimentell war, ist heute schon klassisch (unter anderem dank eines kleinen gelben Rechtecks auf einem Plattencover), und so müssen wir uns fragen, wie wir das, was heute als experimentell gilt, wohl morgen beurteilen werden.
Die Ausstellung Welcome to #bebeethoven wird manche Zuschauer verunsichern. Vor allem wegen ihrer Form: 16 QR-Codes laden den Besucher dazu ein, kurze Videos, Soundtracks und Texte auf ihr Smartphone oder Tablet zu streamen. Die, die ein Porträt des Komponisten oder historische Relikte erwarten, mögen angesichts dieser Grafikcodes, die mittlerweile Teil des Alltags sind (wo sie zum Beispiel in der Werbung und zur Authentifizierung von Online-Banking-Nutzern verwendet werden), enttäuscht sein. Doch über dieses Erscheinungsbild hinaus untersucht die Ausstellung Beethovens Nachwirken vor allem inhaltlich. Die zwölf Fellows des #bebeethoven-Programms haben „Teaser“ erstellt, akustische und visuelle Einführungen in ihre musikalische und ästhetische Forschung. Ziel war es nicht, Beethovens Musik mit Hilfe von Synthesizern und Technobeats zu aktualisieren, sondern zu experimentieren, auszuprobieren, zu forschen und auch zu scheitern – wie schon Beethoven zu seiner Zeit. Mathias Halvorsen spielt Bach auf einem präpariertem Klavier (eine Erfindung, die wir John Cage verdanken, einem weiteren großen Experimentator des 20. Jahrhunderts); Elina Albach vertont mit ihrem Cembalo die Texte des zeitgenössischen Dichters Kae Tempest; Kaan Bulak erweitert die Möglichkeiten seines Instruments mithilfe von Computersoftware; Koka Nikoladze hat eine Hardware-Interface entwickelt, mit der er sein MacBook in eine Geige verwandelt; Elisa Erkelenz und Juri de Marco lösen die Grenzen zwischen wissenschaftlicher und populärer Musik sowie zwischen unterschiedlichen geografischen und kulturellen Einflussgebieten auf; Iñigo Giner Miranda, Michael Rauter und Johann Günther entwickeln neue Konzert-, Performance- und Aufnahmeformate; künstliche Intelligenz findet sich in den Werken von Holly Herndon/Mat Dryhurst und Alexander Schubert wieder; und Quadrature erfindet Maschinen von teuflischer Komplexität, mit denen das Künstlerduo die Melodien der Sterne einfängt. Beethoven selbst wird nur in Form eines QR-Codes dargestellt, aus dessen groben Quadraten man zwar sofort sein Gesicht herausliest, ohne jedoch darin den Ausdruck von Schmerz, Unzufriedenheit oder Heldentum zu erkennen. Beethoven ist in diesem Fall ein Zugang, ein Einfallstor in eine Welt musikalischer Darbietungen.
Alles in allem ist diese Ausstellung als Aufforderung an den Besucher konzipiert, selbst weiter zu forschen, die Werke dieser Komponisten und Interpreten im Internet zu recherchieren oder zu ihren Konzerten zu gehen. Vielleicht ist es auch eine Einladung, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (erneut) zu lesen, ein Meisterwerk der Intelligenz, zwischen Reflexion über Kitsch und musikalischer Komposition. Kitsch ist für Lady Gaga sicher kein Fremdwort – und in 250 Jahren, wenn die Menschen ihre Rolle in der Musikgeschichte beurteilen und entscheiden werden, ob sie es verdient, unsterblich zu sein, wird sie für alle Ewigkeit mit platinblonder Perücke, zu viel Make-up und einem rosa Lycra-Catsuit mit Silberpailletten dargestellt werden. Beethoven jedoch hinterlässt, trotz seiner mürrischen Gestalt, ein individuelles und experimentelles musikalisches Werk als Inspirationsquelle für die Nachwelt.
A few years ago, in an interview to the German magazine SPEX, Lady Gaga explained that she did not create her music and her character alone, but that nearly twenty people collaborated with her on a daily basis. That a pop star should have a makeup artist, a hairdresser, a wardrobe stylist and a vocal coach is neither new nor surprising but, in her case, she pointed out that these partners were not just servants to the queen, and that each and everyone contributed to the ‘Gaga’ construct. Obviously, creating music is a tiny part of her business venture, and contracts with soda brands or social media are arguably more important than record sales. (Everyone knows that the music industry is in a bad shape and is trying to reinvent itself at all costs.) Obviously, not all musicians are as fortunate, many having to act as roadies, webmasters and managers of their own enterprise – some even sit behind the merch table at the end of their concerts.
But while all of this describes the state of mind of musicians at the outset of the twenty-first century, what can we say about composers who died a long time ago? Are they responsible for their posterity? What do ghosts think of their public image? Surely, no one understands Beethoven and his aesthetic contribution quite as well as Milan Kundera. His own father had been a composer, and in his youth he even meddled with composing himself. He has publicly acknowledged (for instance in The Art of the Novel, 1986, and Testaments Betrayed, 1993) that the structure of his seven-part novels was inspired by the seven movements of Beethoven’s String Quartet No. 14, Op. 131, and that he paid particular attention to the polyphony of his stories and their characters. But in his novel Immortality (1990), he also explores at length the phenomenon of artistic posterity. To this effect, he imagines an encounter between Goethe and Hemingway, who discuss their problems as immortals (that is, the loss of control over their posthumous biography). Indeed, once you are dead, you have no way of knowing what your ‘heirs’ will do to you. You cannot choose the image of your persona perpetuated by media and advertising, and you cannot stop silly biographers from telling silly anecdotes. Immortality should be seen as an honour, but it can turn out to be a painful experience for the deceased.
With Beethoven we associate the image of a tormented soul. Whether in works of art or illustrations on the sleeves of the historical Deutsche Grammophon records, artists and graphic designers like to represent him with dishevelled hair and a stern look on his face. Here is a man who creates in suffering. A painting by Joseph Karl Stieler dated 1820 serves as a point in case, and Antoine Bourdelle’s bronze bust from 1902 does nothing to dispel this impression. (True, Vincent Van Gogh is subjected to the same treatment because of his cut-off ear, but he has only himself and his self-portrait from 1889 to blame.) Even someone who has never heard his music is likely to recognise Beethoven when seeing one of these portraits. He is an image as much as a creator, although he never had a say in what his admirers made of him.
Kundera repeatedly invokes Beethoven in his bestseller The Unbearable Lightness of Being (1984). The main characters of the novel are surrounded by his music (Tereza falls in love with Tomáš while the radio in the restaurant plays Beethoven), the phrase ‘Es muss sein!’ from his last quartet, Opus 135, becomes a leitmotif in Tomáš’s destiny, and the figure of Beethoven himself appears at the end of the novel, helpless and frozen, ‘a frown, an improbable mane, and a sombre voice intoning “Es muss sein!”’ Kundera’s book is undoubtedly one of the most beautiful artistic tributes to Beethoven because it conjures him in a holistic way: through his music, through his philosophy, through his image. The melodies, the ideas and the composer himself irrigate the narrative. In the same book Kundera shares his thoughts on kitsch, often in the form of variations (again a musical motif). Among these is this beautiful definition of the word, which is commonly used as a synonym for ‘fake’, ‘gaudy’ or ‘cheap’: ‘When the heart speaks, the mind finds it indecent to object. In the realm of kitsch, the dictatorship of the heart reigns supreme. The feeling induced by kitsch must be a kind the multitudes can share. Kitsch may not, therefore, depend on an unusual situation; it must derive from the basic images people have engraved in their memories: the ungrateful daughter, the neglected father, children running on the grass, the motherland betrayed, first love. Kitsch causes tears to flow in quick succession. The first tear says: How nice to see children running on the grass. The second tear says: How nice to be moved, together with all mankind, by children running on the grass! It is the second tear that makes kitsch kitsch.’
Looking at the Beethoven figure sculpted by Max Klinger in 1902, I cannot help but find it particularly kitschy. Originally conceived for the Vienna Secession, where it featured alongside the famous frieze painted by Gustav Klimt, the imposing statue is now in the Museum of Fine Arts in Leipzig, where it has an entire room to itself. The composer is represented almost naked, sitting on a massive throne, a vast cloth draped over his knees, watched by a terrified eagle. In a letter addressed to Kurt Martens in 1906, Thomas Mann wrote about the sculpture: ‘This is a hero.’ But I wonder what Beethoven himself would have made of it. Would he have liked to be represented in this way? (Whereas Lady Gaga, ever the perfect entrepreneur, runs a whole team on which she enforces her ‘artistic direction’.) Klinger’s sculpture is the embodiment of kitsch – the same kitsch that permeates Jeff Koons’s oeuvre. It is kitsch because of its forms and its materials but, more importantly, because it forces a certain vision of Beethoven upon the viewer who, after seeing it, can no longer listen to his music in the same way. And maybe this sums up the whole importance of the exhibition Welcome to #bebeethoven: the 12 fellows have not tampered with the composer’s image; they have approached him for his music, not his immortality.
Would Beethoven have wanted to resemble these representations of him? We know that illness was part of his life for a long and difficult time, we know that he suffered a lot, but should this pain be inscribed in each of his portraits? How much responsibility do visual artists have in his posterity? What is certain is that Beethoven has extended beyond the realm of music to become a historical figure, a literary character, an icon. So when celebrating the 250th anniversary of his birth, I feel it is important to consider his masterpieces and his heritage, but also his spirit and how two and a half centuries of history have changed the way we see him. We should never forget that Beethoven (like so many others) was seen controversially in his day. He had to fight against disease and reactionary critics alike. In fact, his life story epitomises the tragedy of all trailblazers, pioneers and avant-garde artists who dare to question the established order. But what was experimental yesterday is classic today (thanks, among others, to the addition of a small yellow rectangle on a record cover) and we have to ask ourselves what will happen tomorrow to what we deem experimental today. The exhibition Welcome to #bebeethoven will likely unsettle certain viewers. First of all because of its form: 16 QR codes allow visitors to stream short videos, soundtracks and texts on their smartphone or digital tablet. Those who expect to see a portrait of the composer or relics from the past might be disappointed, as they discover these graphic codes that are part and parcel of our daily lives (they are for instance used in advertising or to authenticate online banking users). But beyond its appearance, the exhibition essentially explores Beethoven’s heritage through its content. The 12 participants of the #bebeethoven programme have created ‘teasers’ – sound- and image-based introductions to their musical and aesthetic research. Rather than updating Beethoven’s music with the help of synthesizers and techno rhythms, the aim was to experiment, try out, search and even fail – as Beethoven did in his time. Mathias Halvorsen performs Bach on a prepared keyboard (an invention we owe to John Cage, another great experimenter of the twentieth century); Elina Albach uses her harpsichord to set texts by the contemporary poet Kae Tempest to music; Kaan Bulak expands the possibilities of his instrument with the help of software; Koka Nikoladze has built a hardware interface that turns his MacBook into a violin; Elisa Erkelenz and Juri de Marco dissolve the boundaries between scholarly and popular music, and between distinct geographic and cultural territories; Iñigo Giner Miranda, Michael Rauter and Johann Günther imagine new forms of concerts, performances and music recordings; artificial intelligence is found in the works of Holly Herndon/Mat Dryhurst and Alexander Schubert; and Quadrature invents machines of devilish complexity capable of capturing the melodies produced by the stars. And Beethoven himself is only represented as a QR code, a few rough squares in which one immediately recognises his face – an inscrutable mask free of pain, unhappiness or heroism. Beethoven, in this case, is a gateway, an access point to a world of musical creations.
All in all, this exhibition is intended as an invitation to dig deeper, to research and discover the works of these composers and performers on the Internet, or to attend one of their concerts. Possibly it is also an invitation to read or reread The Unbearable Lightness of Being, because this novel, between reflections on kitsch and musical composition, is a masterpiece of intelligence. Real kitsch, for sure, is no stranger to Lady Gaga – and when people will judge her role in music history and decide whether she deserves to be immortal, she will be forever represented with a platinum blonde wig, too much makeup and a pink Lycra catsuit with silver sequins. Whereas Beethoven, regardless of his grumpy demeanour, leaves behind an individual and experimental musical work as a source of inspiration for posterity.
Photo: Muzeum Sztuki, Łódź